Claudia am 19. November 2011 — 19 Kommentare

Alter, Sprache und das Bewusstsein des Endes

Jeder will älter werden, aber niemand mag alt sein. Ja, ganz Entgegen der Grammatik benennt man Menschen ab Mitte 40 bis um die 60 als „älter“, wonach erst sehr viel später das gefürchtete Stadium „alt“ eintritt. Doch auch dann werden die Dinge nicht beim Namen genannt. Erst sind es noch Senioren, dann Hochbetagte, die da mit 80plus noch immer unter den Lebenden weilen, nicht etwa Alte. Oder das Alter tritt gar nie ein, man bleibt beim „älter“. (Beispiel: Titel und Foto auf dem Blog-Beitrag „Datenschutz, Postprivacy und die älteren Frauen“ von Antje Schrupp)

Ab wann geht uns das Alter an?

Altern findet in jedem Lebensalter statt, wenn es auch mit zunehmenden Jahren stärker ins Bewusstsein tritt. Viele erleben um die 40 eine Art “Umschlag”: plötzlich zählt man die eigenen Jahre nicht mehr durch Addition der bisherigen Lebensabschnitte (X Jahre seit dem Abi, seit dem Ende des Studiums….),sondern man denkt: X Jahre BIS zum Rentenalter, BIS zur statistischen Lebenserwartung. Verstörend, das auf einmal zu bemerken! Bisher hatte man ein “Open End-Gefühl”, das erst durch sein Verschwinden richtig bewusst wird, auf einmal ist da ein Ende in Sicht – unvorstellbar! Und doch WAHR…. Weiter → (Alter, Sprache und das Bewusstsein des Endes)