Claudia am 28. September 2012 — 10 Kommentare

Die Posten und Ämter den Jungen? Wann ist es angesagt, abzutreten?

Derzeit frage ich mich, ob ich mich der „Altersdiskriminierung“ schuldig mache, wenn ich denke, dass der Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele, der in meinem sehr jugendlichen Wahlkreis dreimal ein Direktmandat errungen hat, nicht noch einmal antreten sollte. Genau das hat er aber vor.

In vielen Bereichen gilt es als normal, spätestens Mitte 60 in Rente zu gehen. Man hat gar keine Wahl, sondern wird sang- und klanglos verabschiedet, wenn das Rentenalter erreicht ist. Nicht so bei Bundestagsabgeordneten: gewählt werden kann man in jedem Alter, Ströbele ist nicht mal der Älteste.

Dass alle Altersgruppen im Bundestag vertreten sein sollen, ist als kollektive Regelung durchaus sinnvoll. Daran möchte ich auch nichts geändert sehen. Mir geht es hier um die individuelle Entscheidung: Ist es nicht auch mal genug? Kann man nach unzähligen Legislaturperioden als Abgeordneter nicht auch an anderer Stelle als „alter Weiser“ mitwirken? Muss man erneut ein Bundestagsmandat verteidigen, anstatt einfach mal Jüngeren die Chance zu geben?

Anders würde sich das für mich darstellen, würde da ein Quereinsteiger mit 70plus erstmalig in den Bundestag kommen. Dafür gibt es dann offensichtlich gute Gründe. Wogegen mir jemand, der gefühlt „immer schon“ im Bundestag ist, den Eindruck vermittelt, er klebe am Amt, weil er sich ein Leben ohne die öffentliche Aufmerksamkeit und Wichtigkeit, die ein MdB genießt, nicht vorstellen kann.

Wie denkt Ihr darüber?

Claudia am 19. September 2012 — 7 Kommentare

Sex-besessene Welt: Sex im Alter ist kein MUSS!

Zufällig bin ich beim Zappen gestern Nacht in eine Talkshow mit dem Titel „Sex im Alter: je oller, je doller?“ rein geraten und hab‘ sie mir bis zum Ende angesehen. Die schillerndste Figur unter den Gästen war der Alt-Playboy Rolf Eden, der noch mit 82 stolz darauf ist, die Nacht zum Tag zu machen, um in Berlin durch die Kneipen zu touren und sich „mit Damen zu vergnügen“. Die müssen natürlich unter 30 sein, genau wie seine aktuelle Liebste, die brav neben ihm saß und bestätigte, dass ihre Beziehung eine ganz normale Liebe sei: „es hat halt gefunkt!“.

Nun, es sei den beiden gegönnt! Mir kommt das zwar vor, als bleibe da jemand lebenslänglich in der Spätpubertät stecken, aber wenn es ihn glücklich macht… :-)

Auch die anderen Gäste (Erika Berger, Lisa Kishon-Witasek, Karin Schwarz und Christof Junginger, Ingeborg Krabbe, Dr. Marlene Lohner) gaben Einblicke in ihr Liebesleben, wobei die Moderation immer wieder recht genau nachfragte, welchen Stellenwert denn die körperliche Leidenschaft noch hätte. Den mitschwingenden Wunsch nach irgend einer besonderen Exotik in Sachen „Sex im Alter“ konnten die Gäste erwartungsgemäß nicht befriedigen. Es ist toll, wenn man sich liebt, es ist „ganzheitlicher“ und dient weniger der drängenden Triebbefriedigung wie in jungen Jahren – na, wer hätte das gedacht? Dass Dr. Marlene Lohner nach dem frühen Tod ihres Mannes nun schon seit ca. 35 Jahren gewollt alleine bbleibt, war wohl das Erstaunlichste an allem, was da so berichtet wurde. Weiter → (Sex-besessene Welt: Sex im Alter ist kein MUSS!)

Claudia am 18. September 2012 — (Kommentare geschlossen)

Alter macht frei – wenn man bereit ist, es zu bemerken

Heute bin ich über einen Kommentar in meinem Hauptblog Digital Diary auf Peter J. Hakenjos‘ Homepage gestoßen. Peter hat zwei Bücher veröffentlicht, eines davon heißt „… aber versuchen will ich ihn“. Der Untertitel „Für Jugendliche unter 50 Jahren nicht geeignet“ hat mich spontan angesprochen, deshalb will ich die Entdeckung hier mit Euch teilen.

Hier die Vorrede zum Buch, die ich sehr ansprechend finde:

„Ihr wollt jung bleiben? Vergesst es, das tut ihr so oder so nicht. Stehen wir lieber zu dem, was wir mittlerweile sind: alt und frei. Genießen wir es und lachen über die Alten, die mit Anti-Aging versuchen, ihre Falten los zu werden. Falten sind ein Teil von uns geworden. Die Gesellschaft werden wir kaum noch verändern, aber wir haben es zumindest versucht. Vieles ist gelungen, vieles ist schief gelaufen. Dass wir es versucht haben, darauf dürfen wir stolz sein, aber es ist vorbei. Was soll´s? Der Horizont kommt näher, das macht uns frei. Nutzen wir es!“

Es gibt auch eine Leseprobe (PDF), die davon handelt, wie ein gealtertes Paar sich den Lebenstraum erfüllt, mir schweren Motorrädern die Route66 zu befahren. Hat mir gefallen, mich aber auch neugierig auf die anderen Geschichten gemacht, deren Titel versprechen, nicht durchweg so „Harmonisches“ zu berichten wie die Leseprobe.

Ende September wird es eine Neuaflage mit 13 zusätzlichen Geschichten geben: „Stories vom Lieben und Lästern“ hört sich schon mal gut an!

Ach ja, Peter Hakenjos hat jetzt auch ein Blog!