Thema: Altern allgemein

Rosadora am 01. Juli 2013 — 18 Kommentare

Ein unverschämtes Anliegen

Vielleicht, wenn wir uns nicht so viele Sorgen machen würden, gelänge uns das Bild der ‚bezaubernden weisen Alten‘.  So sollte es doch sein. Und dass wir am Ende unseres Lebens beglückt und zufrieden zurückschauen könnten, auf das, was uns begegnet ist, auf das, was wir erleben durften, auf das, was uns Freude gemacht und unser Herz berührt hat, das, was uns erreicht hat, das, was unser Leben zu Leben gemacht hat.

Und ich sehe mich in ‚mohnrot‘ – rot, welches das Herz stärkt und vielleicht bestärkt, uns aufrecht gehen lässt und uns selbst bewusst werden lässt. die frage ‚wer bin ich‘ in mohnrot gekleidet – die Antwort kann nur possitiv sein – aber das ist der Befund für Aids ja auch. Relativ ist alles und demnach auch unsere Betrachtensweise – ob wir alt werden oder nicht.

Und was ist ‚alt‘? Die Beliebigkeit des Fragens und der Antworten lässt mich immer näher in den humorigen Bereich abwandern.  Und irgendwie bewegen  müssen wir uns ja, auch wenn die Beine nicht mehr so wollen (noch wollen sie ja – einigermaßen).  Haben wir diesen, den humorigen Teil unseres Lebens, nicht enorm verkümmern lassen? Haben wir nicht alles immer viel zu ernst genommen? Es ist wohl der Kunst zuzurechnen, so etwas zu können, den Dingen und Begebenheiten den Spiegel vorzuhalten und zu fragen: Seht ihr nicht, wie lächerlich ihr euch macht?!
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Claudia am 14. Mai 2013 — 3 Kommentare

Die Auslöschung: das Mittel zum Abtreten und ein juristisches Problem

Menachem hat in den Kommentaren zum Artikel „Mein Problem mit diesem Blog“ ein Thema angesprochen, das mich zu einem weiteren Beitrag inspiriert:

„…woher hat der Brandauer in dem Film “Die Auslöschung” das “erlösende” Pulverschen herbekommen, das er sinnigerweise hinter dem Seneca Buch deponierte?“

Für alle, die den Film nicht kennen: Brandauer spielt einen alternden Literaten (Lemden), der im wesentlichen „im Wort“ lebt. Die Diagnose „Alzheimer“ bedeutet für ihn, dass er alles verlieren wird, was er für sein Leben als wichtig und lebenswert erachtet. Den zunehmenden Zerfall zeigt der Film auf eindrückliche Weise, auch die neue Liebesbeziehung hilft darüber nicht hinweg: irgendwann erkennt der Kranke seine Lebensgefährtin nicht einmal mehr. Weiter → (Die Auslöschung: das Mittel zum Abtreten und ein juristisches Problem)

Claudia am 07. Dezember 2012 — 19 Kommentare

Mein Problem mit DIESEM Blog

Ich sei ja völlig abgetaucht, schrieb mir ein lieber Leser, der hier schon des öfteren kommentiert hat. Kein Wunder, hat es doch seit dem 16.Oktober keinen neuen Eintrag gegeben.

Was ist los? Ganz einfach: ich zweifle, ob es eine gute Idee war, dieses Blog zum Thema Altern zu eröffnen. Ich hatte gedacht, mit der Auslagerung solcher Postings in ein eigenes Medium den Beiträgen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dem ist aber nicht so, was zum einen daran liegt, dass ein Blog heute nicht mehr so einfach zum „Selbstläufer“ wird wie in früheren Jahren. Tut man nicht fortwährend etwas für die weiträumige Bekanntmachung (soziale Medien, Verlinkungen, Eintrag in Verzeichnisse etc.), dümpelt es vor sich hin. Noch dazu ist das Thema nicht gerade beliebt – die meisten Älteren und Alten mögen keine „speziellen“ Medien, sondern dort mitmischen, wo „alle“ sind. Oder sie kennen und nutzen Blogs gar nicht und fühlen sich nur in den typischen Seniorenforen sicher und wohl.

Der Hauptgrund, warum das Blog nicht besser „läuft“, ist allerdings die Seltenheit der Einträge. Zwei bis drei Beiträge pro Woche braucht es mindestens, um zu wachsen. Das aber entspricht einfach nicht meiner Wirklichkeit: so oft denke ich über „Altern“ und alles, was damit zusammen hängt, gar nicht nach, „Alters-Expertin“ will ich schon gar nicht werden.

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Claudia am 28. September 2012 — 10 Kommentare

Die Posten und Ämter den Jungen? Wann ist es angesagt, abzutreten?

Derzeit frage ich mich, ob ich mich der „Altersdiskriminierung“ schuldig mache, wenn ich denke, dass der Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele, der in meinem sehr jugendlichen Wahlkreis dreimal ein Direktmandat errungen hat, nicht noch einmal antreten sollte. Genau das hat er aber vor.

In vielen Bereichen gilt es als normal, spätestens Mitte 60 in Rente zu gehen. Man hat gar keine Wahl, sondern wird sang- und klanglos verabschiedet, wenn das Rentenalter erreicht ist. Nicht so bei Bundestagsabgeordneten: gewählt werden kann man in jedem Alter, Ströbele ist nicht mal der Älteste.

Dass alle Altersgruppen im Bundestag vertreten sein sollen, ist als kollektive Regelung durchaus sinnvoll. Daran möchte ich auch nichts geändert sehen. Mir geht es hier um die individuelle Entscheidung: Ist es nicht auch mal genug? Kann man nach unzähligen Legislaturperioden als Abgeordneter nicht auch an anderer Stelle als „alter Weiser“ mitwirken? Muss man erneut ein Bundestagsmandat verteidigen, anstatt einfach mal Jüngeren die Chance zu geben?

Anders würde sich das für mich darstellen, würde da ein Quereinsteiger mit 70plus erstmalig in den Bundestag kommen. Dafür gibt es dann offensichtlich gute Gründe. Wogegen mir jemand, der gefühlt „immer schon“ im Bundestag ist, den Eindruck vermittelt, er klebe am Amt, weil er sich ein Leben ohne die öffentliche Aufmerksamkeit und Wichtigkeit, die ein MdB genießt, nicht vorstellen kann.

Wie denkt Ihr darüber?

Claudia am 18. September 2012 — (Kommentare geschlossen)

Alter macht frei – wenn man bereit ist, es zu bemerken

Heute bin ich über einen Kommentar in meinem Hauptblog Digital Diary auf Peter J. Hakenjos‘ Homepage gestoßen. Peter hat zwei Bücher veröffentlicht, eines davon heißt „… aber versuchen will ich ihn“. Der Untertitel „Für Jugendliche unter 50 Jahren nicht geeignet“ hat mich spontan angesprochen, deshalb will ich die Entdeckung hier mit Euch teilen.

Hier die Vorrede zum Buch, die ich sehr ansprechend finde:

„Ihr wollt jung bleiben? Vergesst es, das tut ihr so oder so nicht. Stehen wir lieber zu dem, was wir mittlerweile sind: alt und frei. Genießen wir es und lachen über die Alten, die mit Anti-Aging versuchen, ihre Falten los zu werden. Falten sind ein Teil von uns geworden. Die Gesellschaft werden wir kaum noch verändern, aber wir haben es zumindest versucht. Vieles ist gelungen, vieles ist schief gelaufen. Dass wir es versucht haben, darauf dürfen wir stolz sein, aber es ist vorbei. Was soll´s? Der Horizont kommt näher, das macht uns frei. Nutzen wir es!“

Es gibt auch eine Leseprobe (PDF), die davon handelt, wie ein gealtertes Paar sich den Lebenstraum erfüllt, mir schweren Motorrädern die Route66 zu befahren. Hat mir gefallen, mich aber auch neugierig auf die anderen Geschichten gemacht, deren Titel versprechen, nicht durchweg so „Harmonisches“ zu berichten wie die Leseprobe.

Ende September wird es eine Neuaflage mit 13 zusätzlichen Geschichten geben: „Stories vom Lieben und Lästern“ hört sich schon mal gut an!

Ach ja, Peter Hakenjos hat jetzt auch ein Blog!

Claudia am 03. Juli 2012 — 7 Kommentare

Madonnas Ruhebedürfnis: Alter lässt sich eben nicht verleugnen

Die Frau, die offenbar alles daran setzt, auch mit 54 auszusehen wie Mitte zwanzig, hat ein ganzes VIP-Hotel in Berlin zur Ruhe ab 23 Uhr verdonnern lassen. Normalerweise interessieren mich die Aktivitäten von Pop-Größen wie Madonna ja wenig, doch angesichts dieser Meldung musste ich doch schmunzeln:

„Es gerüchtet, das Soho House habe seinem Superstargast wissen lassen, dass es so nicht mehr geht. Zu groß die Diskrepanz zwischen Szene-Treiben im 7. und 8. Stock und Madonnas erstaunlich spießigem Ruhebedürfnis auf der 6. Etage. Da half auch der angeblich extra noch verlegte doppelte Dämmteppich nichts. Freitag war für die Bar- und Restaurantgäste vier Stunden früher als üblich Feierabend.Auch Madonnas Lover Brahim Zaibat (29) rebelliert offenbar gegen die Ruhe. Um 2 Uhr morgens fuhr er im Taxi raus …“
BZ Berlin, 1.7.12

Tja, mit 50+ steht einem der Sinn eben nicht mehr so nach „Nächte durchfeiern“, egal wie rank und schlank und glatt das Erscheinungsbild auch sein mag. Wenn ich sie so auf Bildern sehe, wie sie sich in genau denselben erotischen Dessous wie in den 80gern räkelt, tut sie mir im Grunde leid. Was für ein sinnloser Kampf um äußere Jugendlichkeit! Je länger sie ihn führt, desto furchtbarer muss es ja werden, ihn letztlich zu verlieren. Ob das verdiente Geld dafür entschädigt?

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