Claudia am 22. Juli 2011 — 12 Kommentare

Sex und Verliebtheit im Alter: Wolke 9

Kuss-SzeneMan muss es ja dazu schreiben: es geht in diesem ganz besonderen Film von Andreas Dresens eben nicht nur um Sex im Alter. Zwar landen Inge (Mitte 60) und ihre Affäre Karl (76) recht schnell auf dem Teppich, und auch im weiteren Verlauf wird recht viel (alte) Haut gezeigt. Im Grunde aber geht es um die Liebe und darum, ob man sich „im Alter“ nochmal verlieben darf.

Natürlich fragt Inge nicht danach, als sie sich in Karl verliebt. Und ihre Probleme beginnen auch erst, als sie die neue Liebe ihrem Mann gesteht, dem sie sonst nicht mehr in die Augen sehen könnte. Für Werner, der seit 30 Jahren mit Inge verheiratet ist, bricht eine Welt zusammen – eine Welt, in der Inge aber offensichtlich eine Art „Dummchen“ darstellte: zwar an seiner Seite, aber keine Partnerin, mit der man auch über die Inhalte spricht, die in der Morgenzeitung stehen.
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KPBaumgardt am 10. Juli 2011 — 2 Kommentare

Buchvorstellung: Die Kunst des Alterns

Reifen und Loslassen, von Fritz Riemann und Wolfgang Kleespies.

Fritz Riemann, ein viel gelesener Analytiker, dessen BuchGrundformen der Angstein Besteller wurde, hatte in seinem Nachlass genug Material für ein weiteres Buch, das Fritz Kleespies fertiggestellt hat: “Die Kunst des Alterns”.

Jeder der vier Lebensabschnitte, die von dem Sinnbild der vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter symbolisiert werden, hat seine eigene Bedeutung, Aufgaben, Themen. 

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Claudia am 18. Juni 2011 — 9 Kommentare

Wem nützt Altersweisheit? Gibt es sie überhaupt?

Dieses Thema ist ein bisschen schwierig, denn wer darüber aus subjektiver Erfahrung schreiben wollte, müsste sich einerseits zum „alt sein“ bekennen (und wer will das schon?), andrerseits allen Ernstes von sich selbst behaupten, weise zu sein. Beides Peinlichkeiten, die man sich – eitel und bescheiden zugleich – dann doch lieber erspart.

Ich nähere mich der Altersweisheit also besser über den Anlass, der mich dazu bewegt hat, nach deren Sinn und Nutzen zu fragen. Als ich gestern das neue WEGE-Magazin („Österreichs größtes Magazin für ganzheitlich denkende und handelnde Menschen“) für mein Lustgespinst-Blog rezensieren wollte, fiel mir auf, dass all die Weisheiten, die da über „Männer & Frauen“ zu lesen waren, von Menschen im vorgerückten Alter stammten. 48 und 49 Jahre hatten die beiden jüngsten Autoren schon auf dem Buckel, zwei weitere sind in den Fünfzigern, die Mehrheit hat die 60 deutlich überschritten.

Ein zahnloser Mund hat nicht das Recht zu jeder Wahrheit
– Nietzsche –

Alle schreiben sie über Männer und Frauen, über Sex, Beziehung, Geschlechtsrollen und, und, und… – und haben die „heiße Zeit“ doch selber lange hinter sich. Wenn die Hormone nicht mehr treiben, lässt sich leicht weise Reden schwingen! Aber: Wie relevant sind derlei Erkenntnisse späterer Jahre für Jüngere? Zum Beispiel ein „Loblied auf die Impotenz“ als Plaidoyer für entschleunigten, gemächlichen, herz-zentrierten Sex: verhilft das einem Mann in den Zwanzigern und Dreißigern tatsächlich zu mehr Gelassenheit? Weiter → (Wem nützt Altersweisheit? Gibt es sie überhaupt?)

Claudia am 13. Mai 2011 — 31 Kommentare

Angst vor Kontrollverlust – zum Tod von Gunther Sachs

Freitod - ein mutiger Akt?Ein mutiger Schritt, alle Achtung! So kommentierten etliche Freunde und Bekannte den Freitod von Gunther Sachs, der sich letzte Woche aufgrund erster Anzeichen der Alzheimer-Krankheit erschossen hat. In seinem Abschiedsbrief schrieb er:

„Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein würdeloser Zustand, dem ich mich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten.“

Gunther hat sich die Diagnose offenbar selber gestellt und ist nicht mal zum Arzt gegangen, um die „Alzheimer-These“ zu verifizieren. Er bemerkte wachsende Vergesslichkeit und eine Verschlechterung seines Sprachschatzes – ja du meine Güte, da müsste ich mich auch erschießen, schon mit 56! Denn es passiert mir zunehmend häufiger, dass ich einen Begriff, irgend ein wohl bekanntes Wort nicht gleich erinnere – und ja, das verzögert sogar manchmal die Konversation um Bruchteile von Sekunden. Weiter → (Angst vor Kontrollverlust – zum Tod von Gunther Sachs)

Claudia am 21. April 2011 — 7 Kommentare

Stilvoll, leger, ein bisschen verrückt – Rosadora, 72

Inspiriert durch die hier schon ausführlich vorgestellte Webseite „Advanced Style“ von Ari Seth Cohen möchte ich auch hier Bilder von Menschen zeigen, für die das Altern nicht etwa bedeutet, modisch fortan in Sack und Asche zu gehen.

Dankenswerterweise hat mir Rosadora ein paar Fotos ihrer Outfits zur Verfügung gestellt. Wenn ich mir die Bilder betrachte, wünsche ich mir, mit über 70 ebenfalls soviel Mut zur „ungewöhnlichen“ Mode aufzubringen. Weiter → (Stilvoll, leger, ein bisschen verrückt – Rosadora, 72)

Claudia am 11. April 2011 — 4 Kommentare

Die Macher-Philosophie ablegen: Würde und Diskriminierung im Alter

Auf TT.com ist ein sehr lesenswertes Interview mit dem Ethiker und Gerontologen Heinz Rüegger erschienen. In „Dem Alter mehr Würde geben“ ist von den verschiedenartigen Diskriminierungen des Alters die Rede. Als da ist

  • „Age­ismus“ – eine gesellschaftliche Haltung, die das Alter als störend ansieht. Alte sollen sich möglichst jugendlich geben, um noch gesellschaftlich akzeptiert zu werden; Maßstab der „Normalität“ sind die Kompetenzen des mittleren Alters (gesund, fit, leistungsstark), was alle Älteren zu defizitären Existenzen herab würdigt;
  • Unergonomische Technik: viele Produkte sind „altersfeindlich“ gestaltet und verpackt. Bei schwindender Feinmotorik können sie von Alten nicht genutzt werden, was der Selbständigkeit abträglich ist;
  • Diskriminierung im Gesundheits- und Sozialwesen: bestimmte Therapien werden Hochbetagten verweigert. Und es gilt zu Unrecht als „normal“, im Alter zunehmend unter Schmerzen und Despressionen zu leiden;
  • Diskriminierung in Heimen und Anstalten: nicht mal ausreichende Versorgung mit Essen ist gewährleistet, von all den schlimmen Zuständen und Bevormundungen ganz zu schweigen, von denen wir immer wieder lesen müssen.

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